Beitrag Dezember 2023
Statt Ochs und Esel
Wie domols vor zwoatausnd Joahr
Maria in der Hoffnung woar,
is’ dürftig zuagången im Lebm:
stått Kreißsåål hot’s an Stoll nur gebm!
Koa Gitterbett woar nou zan kriagn,
ah net zum Hutschn goar a Wiagn.
Vom Kinderwagerl ah koa Redn!
Do woar nix do! Do is nix gwen!
Wenn’s heutzutåg entbundn hätt,
hätt sie die Sorgn olle net!
Stått Ochs und Esl voller Fliagn
täts jetzt a Hebamm zuwikriagn.
Und heut, im Gegnsåtz zu durt,
gibts Kaiserschnitt, Wåsser-Geburt.
Für die drei Könige wär heut
Kaffee vom Automat bereit
und ’s Kindl braucht koa Krippn net:
des hätt a Reisegitterbett!
Das Jesuskindl, des is kloar,
hätt heut bei Weitn mehr Komfor(t)!
© Maximilian Unger, 10.11.2006
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Beitrag November 2023
Sie sind ja immer da, die Eltern. Sie geben uns ihr Wissen weiter, dennoch ist da ist so vieles, das man noch erfragen will. Man schiebt es vor sich her, sie sind ja immer da, die Eltern.
Und plötzlich sind sie nicht mehr.
Und „Ich wollt’ euch noch so vieles fragen“
An die Eltern
Ich wollt’ euch noch vieles fragen
Ach, so vieles wollt’ ich fragen,
doch so wichtig war’s mir nie,
ward ihr doch in all den Tagen
Wegbegleiter irgendwie.
Vieles habt ihr mich gelehrt,
vieles hab ich angenommen,
vieles war von hohem Wert,
um im Leben anzukommen.
Manches hätt’ es noch gegeben,
das auch zu erfragen war.
Ich indes, ich hab es eben
prolongiert. Ihr ward ja da!
Muss nicht nach dem Wissen jagen,
gut ist’s bei euch aufgehoben.
Also wurden meine Fragen
auf die lange Bank geschoben.
Doch die Bank, sie war zu lang!
Nun, nach ungezählten Tagen
gingt ihr euren letzten Gang.
Ach,
– so viel wollt’ ich noch fragen.
© Maximilian Unger
Weitere Werke, Lyrik und Prosa – heiter wie auch tiefgründig, finden sich in meinen diversen Publikationen! Siehe hier!