Beitrag Februar 2025
Wenn ich nun die Jahre zähle
Wenn ich der Jahre Zahl erhebe,
die ich bisher auf Erden lebe,
so konstatiere ich besonnen:
die Zielgerade hat begonnen!
Auf dieser werd’ ich nicht mehr eilen,
im Gegenteil: Ich will verweilen
am Wesentlichen dieses Wegs.
Somit befass’ ich keineswegs
mich mit den Mittelmäßigkeiten,
will keinesfalls mit Neidern streiten,
will jenen aus dem Wege gehn,
die nur die eig’ne Leistung sehn,
will aufgeblas’ne Egos meiden,
will nicht durch Manipulierer leiden,
will nichts von Besserwissern wissen,
die selbst den Intellekt vermissen
und will auch jene nicht ertragen,
die himmelwärts die Nase tragen.
Ich möcht’ mit jenen mich umgeben,
die stets das Leben menschlich leben,
die mit mir über Fehler lachen,
der Wahrheit stets die Tür aufmachen
und redlich mich am Weg begleiten!
So mag ich’s Schlussstück nun durchschreiten.
© Maximilian Unger
Beitrag Jänner 2025
Das alte Jahr, es stob vorbei
Das alte Jahr, es stob vorbei,
und ich stell’ fest, dass vielerlei,
das ich auf die Agenda schrieb,
nun leider unerledigt blieb.
Was nahm ich denn, ich armer Tor,
mir für dies Jahr nicht alles vor.
Was wollte ich nicht alles tun!
Viel harrt in d’ Warteschleife nun.
Was soll’s, es ist nicht angebracht,
zu lamentier’n, weil nicht gemacht.
Was diesmal nicht zu schaffen war,
das schaffe ich im nächsten Jahr.
© Maximilian Unger
Beitrag Dezember 2024
Weihnachtstraum
Es ist nun endlich doch der Frieden
den Menschen allerorts beschieden,
es gibt ihn nicht, den Krieg, den Zwist,
sodass die Angst ein Fremdwort ist.
Die Welt entsagt dem Hass, dem Neid,
Versöhnlichkeit macht sich nun breit,
die Seele leidet nirgends Schmerzen,
denn Liebe wohnt in allen Herzen.
All dieses, das uns glücklich macht,
… hab ich geträumt in dieser Nacht!
© Maximilian Unger
Beitrag November 2024
Herbstliches Farbenspiel
Ein Farbenspiel beginnt gemach
Bewund’rung einzuhandeln.
Es zeigt das Blattwerk nach und nach
bezauberndes Verwandeln.
Der Herbst zeigt voller Lebensfreude
noch einmal sein Talent,
dann holt der Wind sich seine Beute.
Der Zauber find’ sein End.
Des Sommers hielt es sich noch fest,
das Blattwerk, grün und dicht.
Nun löst es sich von dem Geäst,
sein Bleiben ist dort nicht.
Vergänglichkeit gewahre ich
erneut durch dies Gescheh’n:
Gewachs’nes, Reifes, wandelt sich,
um nunmehr zu vergeh’n.
Die letzten Strahlen warmer Sonne
begleiten dieses Tun,
doch langsam weicht auch diese Wonne
den langen Nächten nun.
© Maximilian Unger
Beitrag Oktober 2024
Der Herbst ist am Regieren
Am kahlen Baume klopft der Specht
und welk wird’s Grün im Garten.
Der Sonnenstrahl sieht, nun geschwächt,
wie Pflanzen Tod erwarten.
Der Wind trägt letztes Blattwerk fort,
die Schwalben desertieren.
Im Nebelmeer ertrinkt der Ort!
Der Herbst ist am Regieren!
© Maximilian Unger
Beitrag September 2024
Laufschuah in da Wåschmaschin
Durchs Bullaug’ von da Wåschmaschin
betråcht i meine Laufschuah drin
und schau mit aner Seelenruah
dem Laufschuah-Wåschgång heiter zua.
I schmunzl, wia’s manånderfliagn.
Bin kurz vorm Schwindlånfoll kriagn,
wal grod ebm schåltet die Maschin
zur höheren Umdrehung hin.
Da Schleudervorgång is jetzt drån!
Do purzln d’Laufschuah drinnen dånn
manond als wia am Ringlgspül.
Gach is des für die Laufschuah z’vül
und die Maschin mocht Futzerl draus.
Trotzdem schalt i d’ Maschin net aus!
Mei Weibi kimmt grod durch die Tür.
„Wos mochst denn do?“ sogt sie zu mir,
„du schleuderst do drin deine Schuah
und host den Wossazulauf zua!
Wennst wåschn wüllst, do muaßt ’n Hahn
von d’ Wåsserleitung ah aufdrahn!“
„I wüll’s net wåschn“, sog i drauf,
„drum drah i ah koa Wossa auf.
I hob die Laufschuah einigebm,
damit sie endlich mål erlebm,
wos der Zweck des Laufschuachs is!
– Jetzt wissn’s, wos Bewegung is!“
© Maximilian Unger
Beitrag August 2024
Mia san gesegnet mit dem Lånd
Wenn i auf uns'rer Ålm marschier’
und obi schau, denk ich bei mir:
Mia san gesegnet mit dem Lånd!
Schweif i mit meinem Blick ’manånd,
siehg i rundum die Bergeshöhn
und unt’n Täler, wunderschön.
Die Berg, die hobm’s mir ångetan,
wånn i nua kånn, steig i bergan,
genieß die Höh’n, genieß die Ruah,
genieß’ hoch obm Beglückung pur.
Von Zeit zu Zeit passiert’s ah leicht,
dass mi des Nachts der Wunsch beschleicht,
vom Berg, wo’s Gipflkreuz obm steht,
beseligt schaun, wie d’ Sunn aufgeht.
Der Sonnenaufgang, der is ebm
am Berg, a bsonderes Erlebm!
Und wal mir mittn in der Nåcht
des Aufstehn do koa Mühe måcht,
beginnt in dem Fåll ’s Losmarschiern
mit aner Lampm auf der Stirn.
Als Lohn kånn i vom Gipfl sehgn:
am Horizont die Sonn aufgehn!
… do geht mir’s Herz auf unterm Gwånd:
Mia san gesegnet mit dem Lånd!
© Maximilian Unger
Beitrag Juli 2024
Schweige öfters, anstatt zu reden
Wenn oftmals in der lauten Welt
der Ungeist lautstark Einzug hält,
tret’ ich zurück den einen Schritt
und mach Geschwurbelei’n nicht mit.
Der Eine hat mal was gehört.
Die And’re wiederum beschwört:
„Bin ob des Faktums informiert“.
Ein Weiterer, auf das hin, wird
impertinent rabiat dabei,
weil dies ja völlig anders sei.
So geht es häufig weiter, leider
ist jeder g’scheit und mancher g’scheiter
(manch Kenntnis stammt bloß aus den Foren,
dortselbst werd’n Fakes zuhauf geboren).
Nun denn, ich bleib im Hintergrund
und halte lieber meinen Mund.
‚Anstatt zu reden öfters Schweigen’,
ist mir als Sonderheit zu eigen
(wenngleich oft angenommen wird,
ich sei all’nfalls introvertiert).
Doch bringt das Schweigen – so mein Wille
– mir in die Seele eine Stille,
und mit ihr stellt sich eines ein:
Mein Geist wird allzeit friedlich sein.
© Maximilian Unger
Beitrag Juni 2024
Geschäftesterben
Der Mensch, beglückt mit Intellekt,
büßt ein, was selbiger bezweckt,
verliert scheinbar Intelligenz
zu Gunsten der Indifferenz
und äußert bloß zur Chose sich:
„Es ist halt so, was kümmerts mich!
Kann nichts dafür, es sei, wie’s sei,
das Ganze geht an mir vorbei.“
Im selben Atemzug jedoch
vermeldet selbiger dann noch,
wie leer die Innenstadt doch sei
(gar traurig ist sein Blick dabei).
Es stürben laufend die Betriebe.
Er fragt sich, warum keiner bliebe
und kauft seit Jahren selber schon
im Internet bei A . . zon.
Zudem ist eb’nso zu erfahren,
er kauft auch Kleidung schon seit Jahren
bei Billigheimer! Dies nur, weil
– man suggeriert’s ja – Geiz ist geil!
Nimmt er die Geldbörse zur Hand,
stirbt auf der Stelle der Verstand!
© Maximilian Unger
Beitrag Mai 2024
I woaß jetzt, dass i ålt werd
Ma wird net jünger, des is kloar,
nur nimmt ma des holt net recht woahr.
Na jo, schön långsåm merk i’s dou,
wüll i’s ah net recht woahrhobm nou,
am End jedoch is’ es mir gwiss,
dass d’ Lebmsherbst ånbrochn is:
I woaß, i werd jetzt wirklich ålt,
wal jene, die i friahra holt
stets in den Diskothekn drin
über’n Weg gelaufn bin,
die triff i olle zu mei’m Schreckn
jetzt nur mehr in da Apothekn.
© Maximilian Unger
Beitrag April 2024
Der Osterhase
Der Hase lebt das ganze Jahr
ein schönes Leben, ja, fürwahr!
Jedoch: Kommt Ostern dann heran,
fällt für den Has’ viel Arbeit an.
Die Eier werden bunt bemalt
damit’s dann aus dem Nestchen strahlt,
Geschenke werden eingepackt
und Süßigkeiten eingesackt.
Es gibt kein Rasten, kein Verweilen:
Es gilt die Sachen zu verteilen.
So eilt der Has’ zum Osterfest
durch Gärten und füllt jedes Nest
mit Gaben für die kleinen Leute.
Die Kinder suchen dann mit Freude
die Nester (sie sind gut versteckt)
und wenn ein Kind ein Nest entdeckt,
dann jauchzt es und es jubiliert.
Der Osterhase aber wird
dann lange Zeit nicht mehr gesichtet.
Es wird jedoch zudem berichtet:
Der Osterhase bräuchte nun
ein ganzes Jahr, um auszuruhn.
© Maximilian Unger
Beitrag März 2024
Ich bin beileibe nicht wie and’re
Ich bin beileibe nicht wie and’re,
ja, ich entspreche nicht dem Soll,
doch ist der Pfad, auf dem ich wand’re,
gleichwohl für mich erfüllungsvoll.
Es ist wahrhaftig nicht mein Streben,
zu sein wie’s anderen gefällt,
ich strebe nach erfülltem Leben
in einer unbefang’nen Welt.
Durchaus beacht’ ich Courtoisie,
indem ich jedem Achtung zoll’!
Doch meinen Weg verlass ich nie
und spend’ auch keinen Wegezoll.
Es spinnt auf diesem Pfad, dem meinen,
der Affront oft seine Fäden.
Doch ich, ich bin mit mir im Reinen
und sag mir einfach: Lass sie reden!
© Maximilian Unger
Weitere Werke, Lyrik und Prosa – heiter wie auch tiefgründig, finden sich in meinen diversen Publikationen! Siehe hier!